Begriffserklärungen

Begriffserklärungen

Wirbelsäule
Schmerzen an der Wirbelsäule können vielfältige Ursachen haben. Sehr häufig sind Fehlhaltungen aufgrund von muskulären Dysbalancen , die zu Bänderüberlastungen und Verspannungen bis hin zu Bandscheibenproblemen führen können. Aber auch Abnützungen der kleinen Wirbelgelenke, Instabilitäten und entzündliche Erkrankungen können zu Schmerzen führen. Nicht zu vergessen auch osteoporotische bedingte Wirbelkörpereinbrüche, die zu starken Beschwerden und weiterem Haltungsverfall führen. Dysbalancen und Instabilitäten sowie degenerative Veränderungen können vor allem im Frühstadium gut durch gezieltes Kräftigungstraining der Rumpfmuskulatur behandelt werden (Heilgymnastik/Physiotherapie), auch Injektionen und ev. Physikalische Therapien können hilfreich sein. In fortgeschrittenen Stadien bzw. bei therapieresistenten Beschwerden können auch operative Eingriffe notwendig werden, sei es eine Dekompression (Befreien von Nervenwurzeln) oder Stabilisierung. Bei osteoporotischen Einbrüchen von Wirbelkörpern können diese in einem minimal-invasiven Eingriff mit einem Ballon aufgedehnt und durch einen schnellhärtenden Zement aufgespritzt werden.

Hüfte
Coxarthrosen (Hüftarthrosen) gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates, in Österreich werden jährlich ca. 16.000 Hüftendoprothesen eingesetzt. In den letzten Jahren wird dies durch spezialisierte Chirurgen auch in minimal-invasiver Technik durchgeführt (kleinerer Hautschnitt- weniger Muskelverletzung) um damit die Rehabilitation zu beschleunigen. Ich selbst verwende bei geeigneten Patienten die AMIS Technik mit einem Zugang von vorne, um bei der Operation weder Muskeln noch Nerven zu gefährden. http://www.vivamed.at/patienteninfo/

Die Forschung der letzten Jahre hat auch gezeigt, daß ein wesentlicher Teil der Arthroseentstehung durch Einklemmungsprobleme zwischen Hüftpfanne und Schenkelhals entsteht. Eine chirurgische Beseitigung dieser Einklemmung dürfte das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen und somit eventuell den Einbau eines künstlichen Hüftgelenkes verzögern. Dieser Eingriff wird ebenfalls minimal-invasiv (Hüftarthroskopie) durchgeführt. http://www.asha.at

Knie
Das Kniegelenk ist das komplexeste und größte Gelenk unseres Körpers. Es ist nach dem Hüftgelenk am zweithäufigsten von degenerativen Veränderungen betroffen. Aber auch bei Sportverletzungen ist es häufig involviert, Risse von Meniskus oder Kreuzband sind vor allem beim Schifahren und Fußballspielen nicht selten. Heutzutage werden Meniskus- und Kreuzbandrisse arthroskopisch versorgt, bei jungen Patienten und frischen Rissen ist ev. auch die Naht des Meniskus möglich. Isolierte Knorpelschäden können dabei durch Mikrofrakturierung, Mosaikplastik oder Knorpeltransplantation nach Züchtung aus dem Eigenknorpel behandelt werden. Teilabgelöste Knorpelfragmente können auch mit resorbierbaren Schrauben oder Pins wieder befestigt werden.

Bei der Behandlung der Gonarthrose (Kniearthrose) müssen auch Alter und Aktivitätsgrad des Patienten berücksichtigt werden. Bei milder Arthrose können konservative Maßnahmen ausreichend sein (Injektionen, Knorpelabbauhemmende Substanzen als Injektion und/oder Tabletten, Physiotherapie und Bandagen). Bei Achsfehlern und jüngeren Patienten, die auch sportlich aktiv sein wollen ist meist die Umstellungsosteotomie („Geradestellung“) das Mittel der Wahl. Bei isolierter Arthrose nur des inneren Gelenksanteils kann eine Schlittenprothese in minimal invasiver Technik eingesetzt werden, was die Rehabilitation beschleunigt. Wenn alle Anteile des Kniegelenkes degenerativ verändert sind kommt nur mehr eine totale Knieprothese in Betracht.

Schulter
Die Schulter ist das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper. Um das zu ermöglichen sitzt ein relativ großer Kopf in einer relativ kleinen Pfanne, die Stabilität wird durch die umgebenden Muskeln u. deren Sehnen erzeugt. Funktionsstörungen der Muskeln spielen somit eine große Rolle bei der Entstehung von Schulterschmerzen. In der Mehrzahl der Fälle können die Schultermuskeln durch eine genau angepaßte Physiotherapie und konservative Maßnahmen wieder in einen Gleichgewichtszustand geführt werden.

Bei mechanischen Störungen wie knöchernen Einengungen (Impingement) oder Rissen in den Muskelsehnen muß jedoch ein operativer Eingriff vorgenommen werden, dies wird in den letzten Jahren zunehmend mit minimal-invasiven Methoden (Schulterarthroskopie) durchgeführt. Dies hat einige Vorteile: Neben der exakteren Diagnosestellung und Therapie sind einerseits arthroskopische Eingriffe für den Patienten weniger belastend (geringere Muskelschädigung), andererseits kann manchmal auch die Rehabilitation nach einem Eingriff schneller durchgeführt werden.

Ellbogen
Am Ellbogen führen hauptsächlich Überlastungen zu Schmerzen (z.B. Tennisellbogen, Golferellbogen), aber auch Knorpelschäden oder Nervenengpaß-Syndrome (Sulcus nervi ulnaris Syndrom) können zu Ellbogenbeschwerden führen. Auch hier können konservative (Injektionen, Physiotherapie) und operative Maßnahmen zu einer Besserung führen.

Hand
Die Hand ist wohl die funktionell komplexeste Einheit des menschlichen Bewegungsapparates, als Tast- und Greiforgan ist sie für die meisten Tätigkeiten erforderlich, umso mehr wirken sich Funktionsstörungen der Hand aus. Diese Funktionsstörungen können vielerlei Ursachen haben: Knochen-, Gelenk-, Nervenläsionen, Sehneneinengungen, Ganglien oder Systemerkrankungen wie rheumatische Erkrankungen. Behandlungsmöglichkeiten sind sowohl konservativ (Injektionen, Manualtherapie, Schienen, Ergo- u. Physiotherapie) als auch operativ. Häufige Krankheitsbilder sind: z.B. Carpaltunnelsyndrom, schnellender Finger, Dupuytren’sche Kontraktur, Ganglien (Zysten).

Sprunggelenk
Das obere Sprunggelenk ist das kongruenteste Gelenk des Körpers. Aufgrund der hohen Last sind Verletzungen des Bandapparates häufig. Auch Knorpelablösungen können hier auftreten. Die meisten Bandverletzungen werden konservativ behandelt (Schienen, Physiotherapie), Knorpelablösungen können je nach Stadium durch Infusionen (Ilomedin), Extrakorporaler Stoßwellentherapie (ESWT) oder Sprunggelenksarthroskopie behandelt werden. Bei Arthrosen kommen die orthopädische Schuhversorgung, Endoprothese oder sogar eine Versteifung in Frage.

Fuß
Der Fuß trägt das gesamte Körpergewicht und muß dementsprechend im Laufe des Lebens einiges an Belastung aushalten. Angeborene Fehlstellungen in Verbindung mit schlechtem Schuhwerk können Fußschmerzen verursachen.

Eines der häufigsten Krankheitsbilder ist der Hallux valgus (im Volksmund „Frostballen“), damit verbunden auch oft die Hammerzehen. Eine Abnützung im Großzehengrundgelenk (Hallux rigidus) verursacht oft Schmerzen beim Abrollen. Entzündungen der Plantarfaszie (Fersensporn) können zu belastungsabhängigen Schmerzen an der Ferse führen. In vielen Fällen können mit Physiotherapie, Einlagen und Schuhzurichtungen die Beschwerden behandelt werden. Einlagen und Schuhzurichtungen werden in enger Zusammenarbeit mit einem orthopädischen Schuhmacher geplant und über die Kassenordination angefertigt und verrechnet. Wenn die konservative Therapie nicht helfen kann müssen auch operative Eingriffe in Betracht gezogen werden. Hier werden Osteotomien (Durchtrennung und Verschiebung des Knochens) und Weichteileingriffe an den Sehnen und Kapseln oft kombiniert. Manchmal kann auch eine Nervenschwellung (Morton-Neuralgie) zwischen den Zehen für Schmerzen verantwortlich sein. Oft sind hier Infiltrationen wirksam, wenn sich aber die Schmerzen nicht bessern ist eine operative Entfernung der Nervenschwellung möglich.